Nach einem Essen im Restaurant Raten in Oberägeri staunte ein Besucher über eine Gebühr für einen zusätzlichen Löffel. Er und seine Begleitung hatten ein Dessert geteilt.
Das Restaurant Raten in Oberägeri verlangt eine Zusatzgebühr, wenn jemand einen zweiten Löffel bestellt, um ein Dessert zu teilen.
2.50 Franken fallen für den zweiten Löffel an. Der Wirt rechtfertigt die Gebühr: «Wer ein Dessert teilt, belegt zwei Stühle.»
Wer im Restaurant Raten in Oberägeri ein Dessert teilen will, muss für den zweiten Löffel eine Extragebühr von 2.50 Franken bezahlen.
Der Wirt rechtfertigt die Gebühr: So seien für Restaurants die Kosten verhältnismässig stärker gestiegen als die Preise auf der Karte.
Ein Gastroverband hat Verständnis für die Gebühr, empfiehlt sie jedoch nicht.
Als ein Mann und seine Begleitung im Restaurant Raten in Oberägeri ZG gegessen hatten und danach bezahlen wollten, gerieten die beiden ordentlich ins Staunen. Auf der Rechnung fanden die beiden neben den konsumierten Speisen den Kostenpunkt «1x 2. Löffel». Der Preis dafür: 2.50 Franken, wie der «Beobachter» berichtet. Die beiden hatten sich nach dem Essen ein Dessert geteilt und dafür einen zweiten Löffel bestellt.
«Wer ein Dessert teilt, belegt zwei Stühle», sagt der Wirt des Restaurants Iwan Iten gegenüber dem «Beobachter». Dies sei auch auf der Karte aufgeführt. Iten gehe es dabei nicht ums Geld, sondern er wolle bei den Gästen «ein Bewusstsein schaffen». So sei der Preis für einen Coupe Dänemark heute zweieinhalb Mal höher als in den Fünfzigerjahren. Gleichzeitig bezahle er als Wirt heute jedoch fünf Mal mehr Lohn, als dies sein Vater damals getan hatte. Wer den Preis für den Löffel nicht bezahlen wolle, könne das Dessert mit einem Löffel teilen. «Wir zwingen niemanden, zu uns zu kommen», so der Wirt weiter. Auch für den gedeckten Tisch mit Brot und Gedeck werde eine Gebühr verrechnet, nämlich drei Franken.
Der Verband Gastro Zug, bei dem das Restaurant Mitglied ist, wollte sich gegenüber dem Onlineportal Zentralplus nicht zum Fall äussern. «Wir haben aber Verständnis dafür, dass Gastronomen kreativ sein müssen, um die Rechnungen zu bezahlen», sagt jedoch Thomas Tellenbach vom Verband Gastro Luzern im Nachbarkanton. Die Massnahme empfehle der Verband aber nicht. Fixkosten wie Energiepreise seien angestiegen, auch die Löhne seien höher wegen des Fachkräftemangels. Irgendwie müssten die gestiegenen Kosten gedeckt werden. Teilweise werde dies etwa mit generellen Preiserhöhungen oder einem Energiezuschlag gemacht, so Tellenbach.
Das Restaurant Raten war bereits 2021 während der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geraten. So hatte der Geschäftsinhaber Covid-Zertifikate nicht kontrolliert, weshalb er von der Polizei eine Anzeige kassiert hatte.
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